Ayurvedisch essen ist nicht gleich vegetarisch essen, aber wir sollten uns dennoch überlegen ob, wieviel und welches Fleisch wir essen. Ich selbst lebe seit einiger Zeit überwiegend vegetarisch und wenn ich Fleisch esse, dann vom Bauern um die Ecke von dem ich weiß wie die Tiere gelebt haben oder der Metzgerei die Fleisch von heimischen Tieren aus artgerechter Haltung verkauft. Früher konnte ich es mir nicht vorstellen fleischlos zu essen, denn Wurst und Fleisch waren wichtiger als Brot oder Gemüse. Aus gesundheitlichen Gründen und nicht zuletzt auch wegen den negativen Medienberichten zu schlechter Tierhaltung und Verarbeitung, begann ich mir Gedanken zu machen woher mein Fleisch/Wurst eigentlich kommt und wo ich es einsparen kann. Ich begann auf Fleisch und vor allem Wurst immer mehr zu verzichten und musste feststellen, dass es mir ohne tatsächlich besser ging und geht. Seitdem gibt es bei mir max. 1-2 Mal die Woche Fleisch und das wenn möglich in Bioqualität/Weidehaltung und wie bereits geschrieben vom Bauern oder der Metzgerei meines Vertrauens. Discounterfleisch und -wurst vermeide ich komplett und falls doch mal was im Einkaufskorb landet dann ausschließlich mit Haltungskennzeichen 4.
Wir müssen kein Fleisch essen, um gesund zu bleiben. Das geht auch ohne. Früher hieß es man muss Fleisch wegen seiner Nährstoffe essen damit man gesund bleibt. Heute weiß man, dass zum einen Hülsenfrüchte als gute Eisenquelle dienen und zum anderen, dass im Billig-Fleisch kaum noch wirklich gute Nährstoffe enthalten sind. Tiere aus Massenhaltung, die kein Tageslicht sehen, nicht das beste Futter bekommen, schlecht behandelt werden und vielleicht sogar krank sind, werden auf billigste Art und Weise zu Fleisch und Wurst verarbeitet. Wo bleiben da die Nährstoffe? Natürlich kann sich nicht jeder Bioqualität leisten, aber dann sollte man sich die Frage stellen ob man in dem Fall nicht lieber einfach auf Fleisch und Wurst verzichtet – denn wegen der Nährstoffe braucht man das Billig-Fleisch nicht zu essen, die bekommt man in besserer Variante auch anderswo her.
Außerdem geht man davon aus, dass die Energien der Tiere, also z.B. Schmerz und Angst, noch im Fleisch haften und man das einerseits schmeckt und andererseits diese Energien mit dem Verzehr dieses Fleisches unserem Körper zugeführt werden. Wenn man diese Meinung vertritt, macht es dadurch noch mehr Sinn, nur Fleisch von glücklichen Tieren zu essen.
Grundsätzlich spricht nichts gegen Fleischkonsum. Dann aber wie bereits geschrieben auf Qualität achten und je weniger das Fleisch verarbeitet ist (also keine Wurst) umso mehr Nährstoffe sind noch enthalten.
Was sagt der Ayurveda zu Fleischkonsum?
Um sich zu erden und um Struktur zu bekommen macht es laut Ayurveda Sinn, eine Fleischbrühe zu trinken oder tatsächlich ein Stück Fleisch zu essen. Vor allem auch Vata Konstitutionen brauchen Erdung und da spricht nichts gegen etwas Fleischkonsum aus guter Qualität.
Fleischkonsum wird im Ayurveda also nicht komplett ausgeschlossen, aber es gibt genaue Angaben welche Konstitutionen, wann welches Fleisch essen sollten. Fleisch fördert das Wachstum, ist nährend, es ist vom Geschmack süß und besänftigt Vata.
Auch zur Qualität gibt es im Ayurveda Hinweise:
– Frisch geschlachtet.
– Nicht verunreinigt.
– Von ausgewachsenen Tieren.
– In natürlicher, artgerechter Umgebung gehalten.
– Gesunde Tiere.
Hühnerfleisch kann laut Ayurveda eher regelmäßig verzehrt werden. Dieses Fleisch ist leicht verdaulich und adstringierend. Es ist gesundheitsfördernd und stärkt den Körper. Es besänftigt Vata und erhöht aber Kapha. D.h. bei Kapha Konstitution und zu viel Kapha sollte es deshalb nur mit Vorsicht gegessen werden.