Im Ayurveda wird Süßholz sehr oft verwendet. Gerade in ayurvedischen Tees ist oft Süßholz zu finden. Aber auch in der Charaka Samhita (einem der wichtigsten klassischen Ayurveda-Texte) gehört das Süßholz (Yasthimadhu) zu den bedeutendsten Kräutergruppen für spezielle Anwendungen. Die Süßkraft von Süßholz ist ca. 50 Mal höher als von normalem Zucker.
Süßholz verringert Vata und Pitta. Es beruhigt den Verstand, ist gut für die Nerven und unterstützt das Gehirn. Auf die Atemwege hat es eine wohltuende Wirkung, es kann schleimlösend wirken und Halsentzündungen und Husten lindern. Außerdem kann Süßholz wundheilend und schmerzstillend sein. Süßholz soll auch bei Menstruationsbeschwerden helfen und bei Migräne.
Bei längerer Anwendung wird Kapha erhöht.
Im Jahr 2012 wurde Süßholz sogar zur Arzneipflanze des Jahres gekürt.
Über einen längeren Zeitraum sollte man das Süßholz jedoch nicht einnehmen, da es den Blutdruck erhöhen kann, sich Ödeme bilden könnten und es zu Herzrhythmusstörungen kommen kann. Menschen mit erhöhtem Blutdruck, Diabetes, Herz- und Nierenproblemen sollten nur nach vorheriger Absprache mit dem Arzt Süßholz einnehmen. In der Schwangerschaft sollte man auf Süßholz verzichten.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt nicht mehr als 50 Gramm Süßholz pro Tag zu sich zu nehmen.
Ich trinke Süßholz als Tee, dazu übergieße ich ca. 1-2 TL kleingeschnittene Süßholzwurzeln mit einem halben Liter heißem Wasser und lasse es ca. 8 Minuten ziehen. Den puren Süßholz Tee trinke ich nur phasenweise und nicht über einen längeren Zeitraum. Allerdings ist in vielen Tees, die ich trinke ein gewisser Bestandteil an Süßholz mit drin.
Gerade im Herbst kann Süßholz gut eingesetzt werden. Im Herbst dominiert das Vata Dosha und man ist anfälliger für Erkältungen. Süßholz kann Vata ausgleichen und vorbeugend gegen Atemwegsprobleme wirken.
Süßholz wird auch zur Herstellung von Lakritz verwendet.