Für viele von uns ist Essen ein ständiges Thema. Wir fragen uns: Was darf/kann ich essen? Wie kann ich abnehmen? Wie kann ich mein Gewicht halten? usw. usw. Oft essen wir unbewusst und viele von uns essen aus emotionalen Gründen. Vielleicht kennst du das auch: nach einem stressigen Tag „gönnst“ du dir abends auf der Couch vor dem Fernseher noch eine Tüte Chips. Oder du bist gerade in einer Stresssituation und greifst zu Schokolade? Evtl. bist du ein Stress-Esser oder reagierst bei Druck mit Essanfällen? Aber auch unangenehme Gefühle wie Traurigkeit, Angst oder Schuldgefühle werden durch Essen vermeintlich leichter. Das nennt man dann emotionales Essen. Überwiegend greifen wir dann zu süßen, salzigen oder fettigen Nahrungsmitteln. Aber emotionales Essen kann auch mit gesunden Lebensmitteln ruhiggestellt werden. Meist ist es dann so, dass man aus schlechtem Gewissen zwischen den „ungesunden“ Sachen noch zusätzlich etwas Gesundes wie Gemüse oder Obst isst.

Emotionales Essen ist nicht nur Kalorienaufnahme, es soll unsere Emotionen beruhigen/überdecken. Beim emotionalen Essen geht es auch nicht darum sich mal einen Schokoriegel zu gönnen, wenn es gerade stressig ist. Solange sich aus dem emotionalen Essen kein Leid entwickelt und es sich dadurch nachhaltig auf eine gesunde und glückliche Lebensführung auswirkt, ist es nicht so schlimm. Oft stecken aber vielschichtige Gründe dahinter und das Essen wird scheinbar zum „Allheilmittel“ für alle unsere Emotionen. Dieser Effekt wirkt allerdings nur kurzfristig und danach fühlen wir uns auch nicht besser.
 

Emotionales Essen lässt sich nicht von einem Tag auf den anderen „abstellen“.

 
Wenn wir uns bewusst und mit Achtsamkeit unsere Ernährung ansehen, dann müssen wir uns auch mit unliebsamen Fragen beschäftigen, die das was ich oben beschrieben habe und noch mehr mit einbeziehen. Nur so können wir herausfinden was wir wirklich brauchen und neue Ernährungsgewohnheiten langfristig und mit Erfolg im Leben integrieren. Mit der ayurvedischen Ernährungsweise kann das leichter fallen da du dich nach deinem Stoffwechseltyp ernährst und das der beste Schutz vor Heißhungerattacken und Essstörungen ist. Außerdem ist eine typgerechte gesunde Ernährungsweise, eng verbunden mit dem inneren Ich, so erkennst du deine Bedürfnisse und kannst entsprechend darauf reagieren.

Aber nicht nur die Nahrung, die auf den Teller kommt, ist wichtig. Vor allem auch die emotionale Nahrung spielt eine große Rolle. Wenn wir keine emotionale Befriedigung erleben, unausgeglichen sind usw. dann versuchen wir das mit ungesunden Ernährungsweisen zu kompensieren.

Im Ayurveda dient die richtige Nahrung nicht nur dem Aufbau gesunder Körpergewebe und einem aktiven Stoffwechsel. Gesunde Nahrung dient auch dem emotionalen Gleichgewicht und der spirituellen Entwicklung.
 

Was sagt der Ayurveda zu emotionalem Essen?

 
Laut den alten Schriften Indiens, den Upanishaden besteht der Mensch aus fünf Hüllen, den Koshas. (Du kannst dir das vorstellen wie eine russische Matroschka Puppe). Jede dieser Hüllen hat eine eigene Funktion. Die äußere Hülle stellt den physischen Körper dar (Annamaya Kosha). Dann kommt die Energiehülle (Pranamaya Kosha). Als nächstes kommt die geistige Hülle (Manomaya Kosha), sie stellt quasi den Übergang zu unserem Innenleben dar, wobei die Schichten nicht klar voneinander getrennt werden können. Die vierte Hülle ist die Erkenntnis und Intuition. Die fünfte Hülle ist die Weisheit und Glückseligkeit (Anandamaya Kosha), hier ist der Sitz unserer Seele.

Wenn man emotionalen Hunger auf das Kosha Modell überträgt, kann man erkennen, wie vielschichtig der emotionale Hunger ist. Er ist ein Ausdruck der Bedürfnisse der 2. bis 5. Hülle. Der physische Hunger bezieht sich nur auf die erste Hülle, den physischen Körper.

In Bezug auf die Doshas kann emotionales Essen auf alle drei Doshas bezogen werden: Bei einem Vata Ungleichgewicht, kann Essen zur Beruhigung eingesetzt werden. Kapha Konstitutionen nutzen Schokolade usw. gerne als Seelentröster. Wenn es um inneren Stress, Druck und Perfektion geht dann spielt das Pitta Dosha eine Rolle. Pitta Typen neigen auch zu exzessivem Verhalten, können dann also übermäßig essen.
 
In diesem Beitrag erfährst du Tipps, um emotionales Essen zu vermeiden.

Und hier kannst du lesen was emotionales Essen mit Achtsamkeit zu tun hat.

Hinweis: Wenn du dich, dein Leben, deine Gefühle und Glaubenssätze genau anschaust kann es je nach Stärke der Problematik sinnvoll sein das nicht alleine zu tun, sondern mit Hilfe von Vertrauenspersonen oder sogar professionelle Hilfe (z.B. Psychotherapeut usw.).