Was hat Achtsamkeit mit emotionalem Essen zu tun?

Wenn du so wie ich ein emotionaler Esser bist, dann nützt du das Essen zur Regulierung deiner Emotionen. Gleichzeitig leidest du an den körperlichen und seelischen Folgen dieses Verhaltens – Übergewicht, Scham usw.

Wenn du deine Achtsamkeit schulst und achtsam mit dir und deinen Gefühlen und Bedürfnissen bist, dann kannst du damit auch dein Essverhalten beeinflussen.

Meist ist es so, dass unangenehme Gefühle wie z.B. Traurigkeit, Angst, Schuldgefühle, Stress/unter Druck stehen usw. scheinbar durch Essen leichter erträglich werden. Ich schreibe bewusst „scheinbar“ denn die Dauer, in welcher die Gefühle leichter erträglich werden ist nur von kurzer Zeit.

Oft sind es keine spontanen Gefühle, es ist eher so dass wir emotional aushungern. D.h. über eine gewisse Zeit sammeln sich die Gefühle an, es entstehen innere Spannungen, die irgendwann so mächtig sind, dass sie mit Essen gelindert werden. Es geht darum deine eigenen Gefühle und Wünsche zu erkennen und zu akzeptieren.

Auch falsche Glaubenssätze wie z.B. „Sei immer freundlich, hilfsbereit, lieb und nett – sonst mag dich niemand.“ können ein Grund für emotionales Essen sein. Der Druck, der durch diese falschen Glaubenssätze entsteht, wird dann durch Essen kurzfristig abgebaut. Da sich diese Glaubenssätze aber nicht durch das Essen in Luft auflösen, ist es wichtig auch diese durch Achtsamkeit ausfindig zu machen, unter die Lupe zu nehmen woher kommen sie und herauszufinden, wie du sie auflösen kannst. Das Gleiche gilt für Verhaltensmuster, oft entwickeln wir diese durch die falschen Glaubenssätze. Emotionales Essen stillt dann die Sehnsucht danach, nur um deiner selbst willen angenommen zu werden. Am Beispiel von oben wäre es so, dass du wirklich immer freundlich, hilfsbereit, nett und lieb bist, nur um keinen zu verärgern. „Nein“ sagen kennen wir dann nicht und wir verausgaben uns um allen gerecht zu werden. Um uns selbst kümmern wir uns dadurch sehr wenig (dazu reichen oft unsere Kapazitäten nicht aus, weil wir ja eh schon so verausgabt sind). Wir achten nicht auf unsere Bedürfnisse und gehen nicht liebevoll mit uns selbst um. Auch hier hilft dir die Achtsamkeit, es geht darum zu erkennen wann brauchst du vielleicht Zeit für dich, zu erkennen, wenn du am Limit bist und es Zeit ist für dich selbst zu sorgen – und das ist nicht nur ab und zu. Du solltest für dich an erster Stelle stehen, dass ist NICHT egoistisch. Denn nur wenn es dir wirklich gut geht, kannst du auch für andere da sein und dein Bestes geben. Durch die Achtsamkeit und Akzeptanz deiner eigenen Bedürfnisse und Wünsche kann es dir gelingen deine seelischen und körperlichen Bedürfnisse nachhaltig zu stillen und so aus dem emotionalen Essen auszusteigen.

Ich habe mir angewöhnt morgens nach dem Aufwachen noch kurz liegenzubleiben und in die Atmung und den Körper hineinspüren und Körperempfindungen und aufsteigende Emotionen wahrzunehmen. Auch über den Tag verteilt gibt es immer wieder solche Momente, die ich mir bewusst nehme und spüre was ich gerade brauche. Natürlich kannst du nicht immer alles so machen wie es gerade sein muss, (wenn du z.B. während einem Meeting das dringende Bedürfnisse nach einem ausgedehnten Spaziergang an der Luft hast, kannst du das vielleicht nicht umsetzen aber du könntest als Alternative um eine kurze 5-10-minütige Pause bitten und dir z.B. die Bewegung dadurch verschaffen das du vor die Türe gehst und ein paar Mal tief atmest). Allein dadurch, dass du dir durch Achtsamkeit deiner Bedürfnisse bewusst wirst, kann sich nicht so viel Druck aufbauen wie wenn du sie komplett außer Acht lässt.

Achtsames Essen ist für mich auch wichtig geworden. Versuche nur noch etwas zu essen, wenn du mit deiner vollen Aufmerksamkeit beim Essen bist. Also nicht mal schnell nebenher ein Brötchen essen oder das Essen vor dem Fernseher. Egal was du isst, auch wenn es ein Bonbon ist – mache es achtsam.

Achtsamkeit und achtsames Essen bedeutet auch das du deinen Körper und dich selbst so annimmst wie du bist, ganz ohne Bewertung.

In diesem Beitrag habe ich bereit etwas zum Thema emotionales Essen geschrieben.

Und hier erfährst du Tipps, um emotionales Essen zu vermeiden.

In diesem Beitrag habe ich schon einmal 10 Achtsamkeitsübungen für den Alltag aufgeschrieben, die du wunderbar und leicht umsetzen kannst um deine Achtsamkeit zu schulen.